Checkpoint InfoShaper

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Infoshaper - didaktisch pädagogisches Design

Der didaktische Ansatz für Projekte, die den Infoshaper verwenden, muss mehrere Aufgaben bewältigen. Zum einen müssen in relativ kurzer Zeit Wisseninhalte (z.B. erste Sekundarstufe) wiederholt und Lücken aufgefüllt werden. Dabei ist eine Berücksichtigung der unterschiedlichen Niveaus bei den einzelnen SchülerInnen wichtig, welche durch gezielte Förderung angeglichen werden müssen. Zum anderen müssen individuelle Hindernisse (Lernschwächen, Selbstorganisation etc.) besprochen und Lösungen erarbeitet werden. Diese Punkte präsentieren sich zum Beispiel als die Haupthinderungsgründe beim Übertritt in eine Oberstufe nach dem Polytechnikum.

Der Info-Shaper eignet sich für diese Anforderungen aufgrund der Ausrichtung auf Methoden- anstelle der reinen Wissensvermittlung. Sobald Basiswissen aufgebaut wurde, fokussiert der Unterricht hinsichtlich der Didaktik vor allem auf Methoden zum Erkennen, Sammeln, Evaluieren und Verarbeiten von Information, anstatt das Vermitteln von reinem Faktenwissen als Ziel zu betiteln.

Das didaktische Konzept Info-Shaper wird seit 2009 von der Forschungsabteilung des Vereins Spiel&Presse entwickelt und ist noch in wissenschaftlicher Ausarbeitung. Im Zuge des Schulversuchs soll auch dieses Lehrkonzept finalisiert werden. Hier werden die Eckpfeiler des Systems mit entsprechenden Theorien und Ansätzen versehen dargelegt, um einen Eindruck vom didaktischen Konzept des Info-Shapers zu liefern.

Kognitive Prozesse und Lernwege

Im Lernprozess sind Lernende und Lehrende als Systeme strukturell gekoppelt und beeinflussen sich gegenseitig. Der Lehrende lernt vom Lernenden und umgekehrt; Lehren und Lernen entwickeln sich in einem oszillierenden Prozess[1].

Mehrere Lehrkräfte in Hauptfächern - Conference Coaching

Der Begriff Team-Teaching ist inzwischen weit verbreitet. Die Weiterentwicklung wurde Conference Coaching genannt. Dabei geht es nicht um die partnerschaftliche Teilung des Lehrer-Status (= Unterrichtsgewalt), sondern die Abhaltung des Unterrichts in mehreren Vortragssphären (z.B. individuelle Förderung, nicht nur bei Wissensfragen, sondern auch im Bereich der Persönlichkeitsbildung, Ansprechpartner etc.) und die Möglichkeit der praktischen Vorführung von Meta-Inhalten (z.B. Diskussionen, Streitgespräche, Umgang miteinander, mehrere Ansätze für gleiches Problem, etc.).

Information erkennen, sammeln, verarbeiten und nutzen

Die moderne Verarbeitung von Informationen und die Auswertung und Orientierung an Daten steht im Vordergrund und ist der Fokus der Lehrbemühungen. Datenknoten, Wissensstandards, eLearning und konstruktivistische Modelle formen im Info-Shaper ein Bildungsnetz, das eine Relation zwischen der Welt „da draußen“ und dem Subjekt strukturell koppelt[2].

Verständnisorientiertes Handeln[3]

Theoretische Basisbildung wird als Mittel zum Zweck verstanden, um den SchülerInnen Anwendungen für das Erlernte zu zeigen und so ein tieferes Verständnis für die Materie zu erreichen[4].

Unterstützung der Lernprozesse

Nach Schiefele und Pekrun[5] bedeutet selbstreguliertes Lernen "eine Form des Lernens, bei der eine bestimmte Person in Abhängigkeit von der Art der Lernmotivation selbstbestimmt eine oder mehrere Steuerungsmaßnahmen (kognitiver, metakognitiver, volitionaler oder verhaltensmäßiger Art) ergreift und den Fortgang des Lernprozesses selbst überwacht". Dieses Ziel wird unter anderem dadurch erreicht, dass eine kontinuierliche und unaufdringliche Leistungsüberprüfung erfolgt. Durch die immerwährende Präsenz von Wiederholungen und Tests wird einerseits das ständige Mitlernen geübt und die Übertragung ins Langzeitgedächtnis durch Wiederholung gefördert. Zum anderen wird die Prüfungsangst sukzessive abgebaut und die SchülerInnen haben öfter die Chance auf Erfolgserlebnisse, da Erfahren, Lernen und Wiedergabe zeitnah folgen und so der Zusammenhang zwischen Aufwand und Ergebnis eindeutiger wird.

Weiterführende Links

Infoshaper Motivation



Randnotizen

[1] Gütl, B. (2002). Lernen – eine individuelle Entdeckungsreise. Lernen unter den Bedingungen einer modernen Welt - Schlussfolgerungen für die Konzeptentwicklung und die Formulierung von Zielsetzungen für Lernveranstaltungen sowie Anregungen für deren Reflexion und begleitendes Verstehen. Institut für Organisation und Lernen (IOL). Innsbruck, Universität Innsbruck: 372.

[2] Maturana und Varela. (1987). Maturana. 1987; Varela. 1987/88; Baumgartner und Kalz. 2004. Content Management Systeme aus bildungstechnologischer Sicht. In: Baumgartner, Peter; Häfele, Hartmut & Maier-Häfele, Kornelia: Content Management Systeme für e-Education. Auswahl, Potenziale und Einsatzmöglichkeiten. Studienverlag, Innsbruck 2004.

[3] Habermas, J. (1984). Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns. Aufl. Frankfurt/M., Suhrkamp.

[4] Die Lehrperson versucht zwar – besonders in „Lehren II“ – die Studierenden von ihrer Argumentation bzw. Handlungsausführung zu überzeugen, doch zielen die Handlungen bereits auf Verständnis seitens der Lernenden ab und sind nicht mehr alleine durch Macht und Sanktionen charakterisiert. Lehrpersonen. Baumgartner und Kalz. 2004. ebd.

[5] Schiefele, U. & Pekrun, R. (1996). Psychologische Modelle des fremdgesteuerten und selbstgesteuerten Lernens. In F. E. Weinert (Hrsg.), Enzyklopädie der Psychologie (Bd. 2, Psychologie des Lernens und der Instruktion, S. 249--278). Göttingen: Hogrefe.